Die Geschichte von Bonnie und Clyde
Ich möchte euch heute die Geschichte von Bonnie und Clyde erzählen:
Bonnie und Clyde hatten wir im Jahr 2013 an einen, wie wir meinten, guten Platz vermittelt. Wir behalten uns in unseren Verträgen vor, die vermittelten Tiere zurückzunehmen, wenn diese - aus welchen Gründen auch immer - nicht am vermittelten Platz bleiben können. Im letzten Winter erreichte uns die Nachricht, dass Bonnie und Clyde abgegeben werden müssen, weil der Mann der Katzenhalterin sehr krank und aufgrund dessen keine Zeit mehr für die beiden Katzen vorhanden sei.
Zum Glück hatten wir eine Pflegestelle, die bereit war, die beiden Katzen zu übernehmen. Als Bonnie und Clyde auf der Pflegestelle ange-kommen waren, waren wir entsetzt. Clyde war gut genährt und auch einigermaßen zutraulich, Bonnie jedoch war total verschüchtert. Sie saß wochenlang nur in Ihrem Kennel und kam offensichtlich nur nachts, wenn niemand um den Weg war, heraus um zu fressen. Man konnte sie aber streicheln, obwohl sie im Korb saß, sie fauchte weder noch zog sie sich zurück.
Auf der Pflegestelle, wo die die beiden sehr liebevoll betreut wurden, machte man sich ernsthafte Sorgen um Bonnie. Eines Tages stellte man für Clyde, der sich relativ frei bewegte, ein Katzenbettchen auf einer Erhöhung mit Zugang auf. Bonnie kam dann doch noch eines Tages aus ihrem Kennel und war von dort an nur noch im Katzenbett hinter ihrem Bruder zu finden.
Da unsere Vermittlungsversuche aufgrund fehlender bzw. ungünstiger Fotos leider nicht den gewünschten Erfolg zeigten, nahmen wir Kontakt zu einer Tierkommunikatorin auf. Was uns diese berichtete, bestätigte unsere schlimmsten Befürchtungen: Bonnie war offensichtlich vom Ehemann der Katzenhalterin mit Absicht weggetreten worden, als sie um seine Beine strich, was ja bekanntermaßen eine Gunstbezeugung von Katzen ist. Mir blieb das Herz stehen, als ich dies hörte. Nun wunderte mich gar nichts mehr. Ich hatte mehrere Fragen an Bonnie und wollte unter anderem von ihr wissen, wie sie sich ihr zukünftiges Zuhause vorstelle. Sie sagte, dass sie gerne einen Platz hätte wo keine Kinder sind und man ihr und Clyde Zeit gibt, wo sie einfach nur lieb mit beiden Armen umschlossen werden, das wünsche sie sich von Herzen.
Eines Tages konnte ich dann doch noch ein Foto schießen, auf dem Bonnie einigermaßen zu erkennen war. Ich stellte die Anzeige noch einmal mit neuen Fotos online – und wie der Zufall es will, ausgerechnet an diesem Tag wurde die Anzeige von einer Bekannten der zukünftigen Be-sitzerin gesehen. Frau Meier (Name geändert) wollte die Katzen auf der Pflegestelle nicht einmal kennen lernen. Sie hatte sich sofort in die beiden verliebt und bat darum, diese übernehmen zu dürfen. Ich führte ein langes Telefonat mit Frau Meier, sie war mir sofort sympathisch und ich war mir sicher, das ist der heiß ersehnte Platz für Clyde und Bonnie. Sie hatte Katzenerfahrung und wollten die beiden unbedingt haben. Ich machte noch einen Besuch, um mir den Platz anzusehen, der bereits komplett für die beiden eingerichtet war und bin kurz darauf zur Pflege-stelle gefahren, um Bonnie und Clyde abzuholen und in ihr neues Zuhause zu bringen.
Auch hier verkroch sich Bonnie am Anfang im Kennel und versteckte sich irgendwo in der Wohnung, aber wie man auf den Fotos erkennen kann, fühlt sich auch Bonnie äußerst wohl bei ihrer neuen Katzenmama. Wir freuen uns sehr, dass es die beiden so gut erwischt haben.
Diese Geschichten sind es, die einem immer wieder das Herz aufgehen lassen und man weiß, warum man sich im Tierschutz engagiert.
Demnächst werden wir die beiden in ihrem neuen Zuhause besuchen – dann wird es noch weitere Bilder geben.
Bonnie und Clyde geht es immer besser. Sie fühlen sich sehr wohl. | ||
Bonnie in ihrem Kennel, total ängstlich und verschüchtert | ||
Clyde war recht zutraulich und ließ sich auch gerne streicheln | ||
Clyde geht das erste Mal auf Entdeckungs-reise | Er liegt seiner neuen Katzenmama zu Füßen und kommt sogar schon ins Bett | Auch den Balkon hat er schon entdeckt - Bonnie ist noch nicht unterwegs, aber das ändert sich schnell ... |
Man sieht sie endlich auch einmal zusammen | Bonnie ist da! | Und beide spielen gerne |
Sie warten auf ihre Leckerlies | Sie sind angekommen, was muss man da noch mehr dazu sagen | Bonnie legt langsam auch an Gewicht zu, man sieht, wie gut es ihr geht |